Realitätsnahe Einsatzübung des Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd

Realitätsnahe Einsatzübung des Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd

Am Mittwoch den 19.05.2010 fand in Bruchhausen eine Übung des Gefahrgutzuges des Landkreises Karlsruhe Süd statt. Der Gefahrgutzug besteht aus den Freiwilligen Feuerwehren Ettlingen (Abteilungen: Bruchhausen, Ettlingenweier und Ettlingen Stadt) und Rheinstetten. Bei Bedarf wird der Zug durch eine Einheit (20 Mann) der Freiwilligen Feuerwehr Malsch unterstützt.gefahrgutzuguebung_2010_01

Übungsannahme war, dass der Fahrer des Lieferwagens die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte und sich auf einer Nebenstrasse mehrfach überschlug. Der Kleinbus kam auf den Rädern zum stehen. Der Fahrer wurde bei dem Unfall in seinem Fahrzeug eingeklemmt und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Durch den heftigen Überschlag hatte sich das Ladegut auf der gesamten Straße verteilt. Dabei wurden einige Packstücke beschädigt. Unter anderem wurde ein 20 Liter Fass mit einem Industriereiniger zerstört, sowie eine Verpackungseinheit Lösungsmittel (Aceton). Beide Stoffe hatten sich miteinander vermischt. Des Weiteren war ein 10 Liter Kanister Desinfektionsmittel ausgelaufen.

Als erstes wurde die örtliche Feuerwehr alarmiert (dargestellt von der Jugendfeuerwehr Abteilung Bruchhausen). Bei der Erkundung an der Einsatzstelle wurde festgestellt, dass es stark nach Reinigungsmittel, Chlor und nach faulen Eiern roch sowie eine geringere Menge schmierige braune Flüssigkeit herumlief. Da es regnete lief die Flüssigkeit in einen nahe gelegenen Ablauf. Somit entschloss sich der Einheitsführer den Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd zu alarmieren. Parallel dazu wurde durch die Jungendlichen ein dreifacher Brandschutz (Löschmittel: Wasser, Schaum und Pulver) sichergestellt und der Fahrer in einer schnellen Rettungsaktion aus seiner Zwangslage befreit. Daraufhin wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt.

Der Gefahrgutzug rückte unter der Leitung von Timo Schönwald mit 8 Fahrzeugen und 24 Feuerwehrleuten an. Als erstes wurde vom Zugführer der Einheitsführer der örtlichen Wehr befragt. Parallel dazu wurde das Equipement aufgebaut und vorbereitet. Zur Erkundung wurde ein Trupp (bestehend aus mindestens 2 Personen), ausgerüstet mit Vollschutzanzügen (CSA = Chemikalien- Schutzanzug) und umluftunabhängigem Atemschutz an das Unfallfahrzeug geschickt. Schnell wurden die Ladepapiere sichergestellt, sodass die Gefahrgutfachberater mit ihrer Arbeit beginnen konnten. Gleichzeitig wurden weitere Trupps mit Vollschutzanzügen zum Einsatz gebracht.

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Somit war die simulierte, gefährliche Situation schnell unter Kontrolle. Insgesamt waren 10 Kameradinnen und Kameraden mit Atemschutz unter Vollschutz im Einsatz. Der Übungsleiter Oliver Haunschild war mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Die Übungsziele wurden in vollem Umfang erreicht. Es konnten wieder wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, die vielleicht im nächsten Echteinsatz Menschenleben retten könnten. Ein besonderer Dank gilt der Jugendfeuerwehr Bruchhausen und den Kameradinnen und Kameraden aus Malsch, Rheinstetten und Ettlingen, die sich trotz des schlechten Wetters bei dieser zeitaufwändigen Übung engagiert haben. Nach einer so intensiven Übung dauern die Aufräumarbeiten fast noch einmal so lange wie die Übung selbst.

Für die Feuerwehr sind derartige, real inszenierte, Einsatzübungen extrem wichtig. Es müssen Einsatzsituationen und Fertigkeiten häufig trainiert werden, damit im Ernstfalle alle Handgriffe und Entscheidungen sitzen. Man darf nicht vergessen, dass es in Ettlingen und den umliegenden Kommunen nur eine freiwillige Feuerwehr gibt. Die Mitglieder erledigen diesen Dienst am Nächsten, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, ehrenamtlich. Bei einem echten Einsatz bleibt leider nur wenig Zeit über notwendige Entscheidungen lange nachzudenken, denn es muss schnell und überlegt gehandelt werden. Eine Fehlentscheidung könnten fatale Folgen für die Feuerwehrangehörigen, wie auch für die Bevölkerung auslösen.

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