Einsatzübung Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd
Am Mittwoch, den 20.10.2010 fand um 19:30 Uhr, bei der Firma Dr. Oetker in Ettlingen eine Einsatzübung des Gefahrgutzuges Landkreis Karlsruhe Süd, bestehend aus der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen: Abteilung Bruchhausen, Ettlingenweier, Ettlingen Stadt sowie der Freiwilligen Feuerwehren aus Rheinstetten und einer Ergänzungseinheit aus Malsch, statt.
Die Übung wurde gemeinsam mit der Firma Dr. Oetker und der Feuerwehr nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgearbeitet. Übungsannahme war, dass es in einem Rohrsystem auf dem Dach der Produktionshalle zu einem Amoniakaustritt kam. Im nahegelegenen Wohngebiet wurde eine massive Geruchsbelästigung festgestellt. Daraufhin wurde die Feuerwehr und ein Verantwortlicher der Firma alarmiert. Nachdem die Feuerwehr an der Einsatzstelle (Übungsstelle) eingetroffen war, wurde zur Erkundung der Lage, ein Einsatztrupp, mit Atemschutz und Chemikalienschutzanzug ausgestattet und auf das Gebäudedach vorgeschickt. Parallel dazu wurden simuliert weitere Einsatzkräfte nachgefordert, um Luft- Messungen in der Umgebung durchzuführen. Aufgrund der Witterungslage konnte eine vermeintliche Ausbreitung der giftigen Dämpfe nicht ausgeschlossen werden. Nachdem klar war, aus welcher Leitung die Amoniakdämpfe austraten, wurde ein weiterer Einsatztrupp der Feuerwehr mit Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzügen ausgestattet und unter Anleitung des verantwortlichen Technikers der Firma Dr. Oetker, in das Maschinenhaus geschickt, um die Hauptschieber der Amoniakanlage zu schließen. Nach kurzer Zeit war die Lage unter Kontrolle. Nun konnten sich weitere Einsatztrupps der Feuerwehr zu Messungen innerhalb des Gebäudes begeben um auch hier die Gefahrenlage zu stabilisieren. Insgesamt war der Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd mit 30 Einsatzkräften und 6 Fahrzeugen an der Übung beteiligt.
Der Feuerwehr-Übungsleiter Oliver Haunschild sowie der Sicherheitsbeauftragte von Dr. Oetker Werner Stängle waren mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Die Übungsziele wurden in vollem Umfang erreicht. Die Kommandanten, der Feuerwehr Ettlingen, Martin Knaus und der Feuerwehr Rheinstetten, Josef Kästel konnten sich von einem sehr hohen Ausbildungsstand der Mitglieder im Gefahrgutzug überzeugen. Man konnte wieder einmal wichtige objektbezogene Kenntnisse sammeln, die bei einem echten Feuerwehreinsatz Leben retten könnten. Für die Feuerwehr sind derartige, real inszenierte, Einsatzübungen extrem wichtig. Es müssen Einsatzsituationen und Fertigkeiten häufig trainiert werden, damit im Ernstfalle alle Handgriffe und Entscheidungen sitzen. Man darf nicht vergessen, dass es in Ettlingen und den umliegenden Kommunen nur Freiwillige Feuerwehren gibt. Die Mitglieder erledigen diesen Dienst am Nächsten, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, ehrenamtlich. Bei einem echten Einsatz bleibt leider nur wenig Zeit über notwendige Entscheidungen lange nachzudenken, denn es muss schnell, überlegt und entschieden gehandelt werden. Eine Fehlentscheidung könnten fatale Folgen für die Feuerwehrangehörigen, wie auch für die Bevölkerung auslösen.
Ein besonderer Dank gilt der Firma Dr. Oetker. Ohne deren Unterstützung wäre eine solche realitätsnahe Einsatzübung nicht möglich gewesen. Des Weiteren gilt der Dank, den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aus Malsch, Rheinstetten und Ettlingen, die sich trotz des schlechten Wetters bei dieser zeitaufwändigen Übung engagiert haben. Nach einer so intensiven Übung dauern die Aufräumarbeiten fast noch einmal so lange wie die Übung selbst. Belohnt wurden die Mitglieder des Gefahrgutzuges Landkreis Karlsruhe Süd für ihre Mühen, mit einem Imbiss, welcher von der Firma Dr. Oetker dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurde.
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