Jahresabschlußübung Löschzug Tal in Bruchhausen
Am Montag den 15.10.2012 traf sich der Löschzug Tal, bestehend aus den Abteilungen Oberweier, Ettlingenweier und Bruchhausen zur jährlichen Abschlußübung. Jedes Jahr findet diese Veranstaltung in einem anderen Ortsteil statt, daher war dieses Mal, Bruchhausen an der Reihe.
Als Übungs- Szenario war ein Brand in einer Tiefgarage in einem eng bebauten Wohngebiet angenommen. Bei Reparaturarbeiten an einem Rasenmäher in der Tiefgarage kam es zu dem Feuer. Schnell griffen die Flammen auf geparkte Fahrzeuge und gelagerte Autoreifen über, was natürlich eine erhebliche Rauchentwicklung auslöste (simuliert durch eine Disco- Nebelmaschine). Der Mechaniker (gespielt von einem Mitglied der Jugendfeuerwehr Bruchhausen) hat es leider nicht mehr rechtzeitig geschafft die Garage zu verlassen und wurde vermisst.
Kurz bevor die Übung beginnen sollte, wurde die Feuerwehr zu einem Realeinsatz gerufen:
In Bruchhausen war im Westring ein Zimmerbrand gemeldet. Bei diesem Alarmstichwort wird von der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen der Löschzug Tal (Bruchhausen, Ettlingenweier und Oberweier), sowie die Drehleiter der Abteilung Ettlingen Stadt alarmiert. Am Einsatzort wurde glücklicher Weise das Feuer bereits von den Eigentümern mit einem Handfeuerlöscher gelöscht. Der Brand entstand beim anfeuern eines Kaminofens. Durch die Feuerwehr, welche mit 7 Fahrzeugen und ca. 40 Mann an der Einsatzstelle waren, wurde lediglich der Brandraum mit der Wärmebildkamera, auf evtl. Glutnester, kontrolliert. Es konnte sehr schnell, vom Einsatzleiter Oliver Haunschild Entwarnung gegeben werden, sodass die Kameraden der Feuerwehr ihr geplantes Abendprogramm, etwas verzögert fortsetzen konnten.
Da das Übungs- Szenario in der Tiefgarage noch aufgebaut war, konnte die Abschlußübung nahezu planmäßig fortgesetzt werden. Als erstes traf die Feuerwehr Bruchhausen an der Übungsstelle ein. Der Zugführer Timo Schönwald hat die Lage erkundet und die nachfolgenden Kräfte aus Oberweier und Ettlingenweier entsprechend instruiert. So ging von der Zufahrtsseite der Garage, 2 Trupps (bei der Feuerwehr ist die kleinsten taktischen Einheit ein Trupp, welcher immer aus mindestens Einsatzkräften besteht) unter Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Parallel dazu wurde einen weitere Einheit, ausgerüstet mit Atemschutz, von der Rückseite über einen Treppenaufgang in die Garage geschickt um von dort aus die Garage nach möglichen vermissten Personen abzusuchen und die Brandbekämpfung einzuleiten. Nach kurzer Zeit war die vermisste Person gerettet und das Übungs- Feuer gelöscht.
Ziel dieser Übung war es, die Erkundung bei dieser relativ simpel scheinenden Lage, professionell zu erkennen und die richtigen Schritte einzuleiten. Denn ein reales Feuer in einer Tiefgarage bei enger Wohnbebauung ist alles andere als trivial und stellt die Feuerwehr vor große Herausforderungen. Des Weiteren musste die Kommunikation unter den einzelnen Feuerwehreinheiten koordiniert werden. Die Übung war ein voller Erfolg. Die gesteckten Ziele wurden im vollen Umfang erreicht. Alle Übungsbeobachter konnten sich von einer leistungsstarken Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen überzeugen.
Nach den Aufräumungsarbeiten (die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr müssen nach jeder Übung oder nach jedem Einsatz schnellstmöglich wieder bestückt werden, damit die Einsatzbereitschaft zu jeder Zeit gewährleistet werden kann) konnte der Abteilungskommandant Oliver Haunschild die Übungsteilnehmer und Gäste zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk im Feuerwehrgerätehaus Bruchhausen begrüßen.
Ganz besonderer Dank gilt den interessierten Ortsvorstehern und Ortschaftsrat- Mitgliedern, welche zu der Übung gekommen waren. Stellvertretend für alle Anwesenden bedankte sich der Abteilungskommandant bei Ortvorsteher Herr Matzka aus Oberweier und Herrn Jörg Schosser vom Ortschaftsrat Bruchhausen für das Interesse an der Feuerwehr. Des Weiteren konnte er den stellv. Kommandanten der Feuerwehr Ettlingen, Herr Markus Rudolph begrüßen. Ein ganz besonderer Dank gilt den Benutzern der Tiefgarage in der Serrwiesenstrasse, stellvertretend für die Nutzer sei hier Hr. Werner Kress genannt. Nur durch die Bereitschaft, der Feuerwehr, dieses Objekt zur Verfügung zu stellen, wurde diese Übung möglich.
Man konnte wieder einmal wichtige objektbezogene Kenntnisse sammeln, die bei einem echten Feuerwehreinsatz Leben retten könnten.
Für die Feuerwehr sind derartige, real inszenierte, Einsatzübungen extrem wichtig. Es müssen Einsatzsituationen und Fertigkeiten häufig trainiert werden, damit im Ernstfalle alle Handgriffe und Entscheidungen sitzen.
Man darf nicht vergessen, dass es in Ettlingen und den umliegenden Kommunen nur Freiwillige Feuerwehren gibt. Die Mitglieder erledigen diesen Dienst am Nächsten, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, ehrenamtlich. Bei einem echten Einsatz bleibt leider nur wenig Zeit über notwendige Entscheidungen lange nachzudenken, denn es muss schnell, überlegt und entschieden gehandelt werden. Eine Fehlentscheidung könnten fatale Folgen für die Feuerwehrangehörigen, wie auch für die Bevölkerung auslösen.