Großübung des Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd

Großübung des Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd

am Gefahrstoff- Übungszug der deutschen Bahn.

Im Landkreis Karlsruhe sind zwei Gefahrgutzüge (Nord und Süd) stationiert. Der Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd ist bei Gefahrgutunfällen für den gesamten südlichen Landkreis Karlsruhe zuständig. Er setzt sich aus mehreren Feuerwehren zusammen: Feuerwehr Ettlingen (Abteilungen Bruchhausen und Ettlingen Stadt) sowie Rheinstetten (Abteilungen Rheinstetten und Neuburgweier) und Malsch (Abteilungen Malsch, Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier).

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Der Gefahrgutzug hatte die seltene Chance am Mittwoch, 17.08.2016 unter realen Bedingungen an einem Kesselwagen der deutschen Bahn eine Einsatzübung durchzuführen. Der Übungszug war in der Woche 34 zu Gast in Karlsruhe, am Hauptbahnhof.

Bei einer theoretischen Einführung, durch Fachpersonal der deutschen Bahn, wurden die 24 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden unter Leitung von Oliver Haunschild über die Gefahren im Schienenverkehr und den Gefahren mit Gefahrstoff auf der Schiene unterrichtet und intensiv eingewiesen.

Glücklicher Weise passieren bei Transport von Gefahrgut auf der Scheine sehr selten Unfälle, falls dann aber trotzdem was passieren sollte, kann das sehr heftige Auswirkungen haben. Daher ist es extrem wichtig, dass die Feuerwehr regelmäßig diese Szenarien übt, um im Ernstfall die richtigen Schritte einleiten zu können.

Auf Straßen, Schienen und Wasserwegen werden jährlich ca. 310 Millionen Tonnen Gefahrgüter durch Deutschland transportiert.
Nach dem theoretischen Teil folgten die praktischen Übungen. Vom Übungsleiter Oliver Haunschild wurden zwei realitäsnahe Szenarien ausgewählt.

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Szenario 1:

Hier wurde angenommen, dass bei einem Kesselwagen mit ca. 40.000l Gefahrgut die Seitenwand aufgerissen wurde. Diese Leckage musste mit speziellen pneumatischen Dichtkissen angedichtet werden. Die eingesetzten Feuerwehrkameraden mussten, ausgerüstet mit Chemikalienschutzanzügen, diese Leckage schnellstmöglich verschließen. Bei den sommerlichen Außentemperaturen ist das Schwerstarbeit für die Einsatzkräfte, sie dürfen maximal 20 Minuten eingesetzt werden. Daran kann man erkennen, dass ein solcher Einsatz in der Realität ein Großaufgebot an Feuerwehr auf den Plan rufen würde.

Die Übung war, trotz erschwerter Bedingungen ein großer Erfolg.

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Szenario 2:

Hier wurde angenommen, dass an einem 60.000l Kesselwagen stirnseitig ein Loch aufgerissen ist. Auch hier liefen, simuliert, größere Mengen einer gefährlichen Flüssigkeit aus.

Die Feuerwehrkameraden, mussten, ebenfalls ausgerüstet mit Chemikalienschutzanzügen, die Leckage versuchen zu verschließen. Die Einsatzkräfte haben sich für das Abdichten mittels Holzkeilen entschieden. Auch hier stellte sich nach kurzer Zeit ein Erfolg ein und der Gefahrstoff- Austritt konnte deutlich reduziert werden.
Auch die Spezialisten des Gefahrgutzuges sind lediglich freiwillige Feuerwehrleute, welche sich zusätzlich zur täglichen Einsatzbereitschaft bei der Feuerwehr intensiv weiterbilden müssen, um auf derartige Situation professionell vorbereitet zu sein.

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Das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr ist sehr zeitintensiv für die Kameraden, zusätzlich zu ihrem normalen Beruf, diese Tätigkeit 365 Tage in Jahr rund um die Uhr wahrzunehmen.

Diese Übung war ein toller Event für die Einsatzkräfte. Der Verantwortliche des Gefahrgutzuges war mit dem Verlauf und den Leistungen der Übung sehr zufrieden.

Man konnte wieder einmal wertvolle Erfahrungen, bei dieser realitätsnahen Übungslage, sammeln. Leider hat man zu selten die Möglichkeit solche Übungen durchzuführen.

An dieser Stelle ein herzlichen Dank an die Übungsteilnehmer und die verantwortlichen der deutschen Bahn. Ohne das überdurchschnittliche Engagement wären solche Übungen kaum realisierbar.
Der Gefahrgutzug Landkreis Karlsruhe Süd